„Health is the new wealth“ – Diesen Satz hast du vielleicht schon mal gehört. Aber was bedeutet er eigentlich und wie verstehen wir Gesundheit heute?
In unserer neuen Folge des Podcasts „Frauen.Fragen.Gesundheit“ haben wir über unser heutiges Gesundheitsverständnis, die Rolle von Ernährung, digitalen Tools und Prävention gesprochen.
Warum die Frauengesundheit mehr Aufmerksamkeit verdient und warum ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz so wichtig ist, erfährst du hier.
Und wenn du noch tiefer in das Thema eintauchen magst, dann hör doch direkt in die Podcastfolge von Frauen.Fragen.Gesundheit rein:
Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit
Früher war klar: Wenn du nicht krank warst, galtest du als gesund. Das lag daran, dass das Gesundheitsverständnis lange vom sogenannten “biomedizinischen Modell” geprägt wurde. Dieses konzentrierte sich fast ausschließlich auf körperliche Symptome und die Behandlung von Krankheiten, statt auf ein ganzheitliches, langfristiges Wohlbefinden.
Heute ist das Bild viel komplexer. Gesundheit ist nicht nur ein Zustand – sondern ein Lebensstil. Es geht um den Körper, die Psyche, soziale Beziehungen, die Umwelt, unsere Ernährung, Bewegung und sogar um unsere Städte und die Luft, die du täglich einatmest.
Diesen Ansatz nennt man Holistic Health – also ganzheitliche Gesundheit. Denn all diese Faktoren können sich positiv und negativ auf deine Gesundheit auswirken – und viele kannst du sogar selbst beeinflussen, angefangen mit kleinen Alltagsentscheidungen wie deiner Ernährung oder ob du die Strecke zur Post zu Fuß oder mit dem Auto zurücklegst.

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Gesundheit als Teil unseres Alltags
Wie der ganzheitliche Ansatz zeigt, ist Gesundheit heutzutage nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken, denn sie ist mehr als ein Arztbesuch oder die jährliche Vorsorge. Sie beeinflusst uns oft den ganzen Tag bei verschiedenen Themen. Einige Beispiele:
Ernährung
Was auf unserem Teller landet, ist schon lange nicht mehr nur eine reine Nahrungsaufnahme, sondern auch ein Ausdruck unserer Werte: Immer mehr Menschen setzen auf eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise, beziehen Kriterien wie Nachhaltigkeit und Klimagesundheit in ihre Lebensmittelentscheidungen mit ein und setzen auf biologische und unverarbeitete Lebensmittel – vorausgesetzt man kann es sich leisten.

Denn eine gesunde Ernährung ist leider auch eine Frage des Geldbeutels – und der Zeit. Hochwertige Lebensmittel, regelmäßiges frisches Kochen oder spezielle Ernährungspläne sind für viele nicht einfach zugänglich. Während einige sich mit Superfoods und individuellen Nahrungsergänzungen optimieren, fehlt anderen schlichtweg der Zugang zu einer ausgewogenen Grundversorgung.
Auch hier zeigt sich: Gesundheit ist nicht immer gerecht verteilt – und das darf nicht so bleiben.
Prävention
Ein weiterer Kernaspekt eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses ist die Prävention, also das aktive Vorbeugen, bevor überhaupt Beschwerden entstehen:
Während die klassische Medizin oft erst dann eingreift, wenn die eigene Gesundheit bereits aus dem Gleichgewicht geraten ist, setzt der holistische Ansatz bereits früher an. Er stärkt die Selbstwahrnehmung, sensibilisiert für erste Symptome und fördert eine langfristige Gesundheit.

Dies reicht von Vorsorgeuntersuchungen, über regelmäßige Labortests, Stressbewältigung oder Mikronährstoffkuren, denn all das kann helfen, Beschwerden frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Problematisch dabei ist, dass Präventionsangebote oft die Menschen nicht erreichen, die sie am dringendsten brauchen – nämlich diejenigen mit geringer Gesundheitskompetenz.
Daher ist es umso wichtiger, Gesundheitswissen kostenfrei anzubieten und auf die Relevanz von Prävention aufmerksam zu machen.
Selbstoptimierung und digitale Tools
Auch Schrittzähler, Schlaftracking oder Sport-Apps – digitale Tools zum Tracken sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Sie können dabei helfen, den eigenen Körper besser zu verstehen, Routinen zu entwickeln oder sogar frühzeitige Warnsignale zu erkennen. Für viele ist das ein Weg zu mehr Selbstwirksamkeit und Kontrolle über die eigene Gesundheit – vorausgesetzt, die Selbstoptimierung findet in einem gesunden Rahmen statt und ist nicht selbst ein Grund für Stress.

Gesundheit ist auch weiblich
Und nicht zuletzt können wir eine weitere positive Entwicklung im Gesundheitsbereich beobachten: Die Medizin wird zunehmend gendersensibel.
Lange Zeit hat die Forschung vor allem den männlichen Körper untersucht – mit der Folge, dass Symptome bei Frauen häufig übersehen oder falsch eingeordnet wurden.
Doch das ändert sich gerade: Themen wie Endometriose, PCOS, PMS, Regelschmerzen oder auch die Wechseljahre rücken immer mehr in den Fokus. Gleichzeitig zeigt der Gender Health Gap, wie groß der Nachholbedarf ist: Frauen leben zwar durchschnittlich länger, aber verbringen mehr Lebenszeit in schlechter Gesundheit.
Deshalb ist Frauengesundheit kein Trend, sondern aus einer gerechten Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken.